Positionierung der SPD-Fraktion zum Ferienpark Amecke

Im Rahmen einer Video-Konferenz hat sich jetzt die SPD – Fraktion über das Projekt Ferienpark abgestimmt und nachstehendes Positionspapier erarbeitet:

Positionierung der SPD-Fraktion zum Ferienpark Amecke

Die SPD-Fraktion setzt sich weiterhin für die Weiterentwicklung des Tourismus in Sundern ein. Ein wichtiges Standbein ist dabei das Angebot rund um den Sorpesee, aber auch die nachhaltige Entwicklung in den anderen Stadtteilen. Der Bau eines Ferienparkes spielt für die Weiterentwicklung des Tourismus weiterhin eine wichtige Rolle und muss in eine Tourismusstrategie für die gesamte Stadt eingebaut werden. Aber deutlich kleiner, nachhaltiger und zu Amecke passend. Deshalb ist der bestehende B-Plan mindestens in Teilen aufzuheben und eine sofortige Veränderungssperre zu beschließen, sofern dieser überhaupt rechtskräftig ist.

Bebauungsplan schnellstmöglich aufheben

Seit nunmehr 16 Jahren verfolgt die Stadt Sundern das Ziel, den Tourismusstandort Sundern auch durch einen Ferienpark in Amecke zu stärken und auszubauen. An dieses Ziel wurden immer wieder sehr hohe Erwartungshaltungen formuliert, insbesondere vor dem damals bereits ersichtlichen Strukturwandel in Wirtschaft und Demographie. Dabei standen der Erhalt und die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Tourismusbranche und den damit zusammenhängenden Wirtschaftsbereichen im Fokus der Überlegungen; gleichzeitig sollte die Einnahmesituation für die Stadtkasse (Gewerbesteuer, Tourismusabgabe) nachhaltig stabilisiert, sowie neue Angebote im Sport- und Freizeitbereich entwickelt werden. Dafür sind erhebliche Investitionen in die touristische Infrastruktur getätigt worden (Parkplätze, Sorperandweg, AirLebnisweg). Diese Investitionen haben sich zur Sicherung und zur Förderung des Tourismus als erfolgreich erwiesen. Mit diesem Erfolg sind allerdings die Belastungen für die Einwohner in Amecke, Langscheid und in der Gesamtstadt (etwa durch den zunehmenden Verkehr) massiv angestiegen.

Bisherige Planungen müssen überdacht werden

Es ist an der Zeit die damaligen Planungen einer Revision zu unterziehen. Wir benötigen in der Zukunft Arbeits- und Ausbildungsplätze auch außerhalb der noch immer dominierenden gewerblichen Wirtschaft. Hier nimmt der Anteil kontinuierlich ab. Arbeits- und Ausbildungsplätze im Gewerblichen Bereich zu schaffen und zu sichern wird zunehmend schwieriger. Die erforderliche Gewerbeflächen sind nicht beliebig beschaffbar. Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen überproportional in Dienstleistung- und Pflegebereich. Aber eben auch im Tourismus. Die steigenden Übernachtungszahlen belegen den Bedarf. Dennoch: Ein Ferienpark in der ursprünglich geplanten und im B-Plan ausgewiesenen Dimension ist angesichts der zusätzlichen Belastungen nicht mehr zu akzeptieren. Die Ansprüche von Touristen und Bevölkerung müssen und können in Einklang gebracht werden. Themen wie Nachhaltigkeit und Mobilität sind keine Zielkonflikte, müssen aber präzisiert werden.
Größe an dörfliche Struktur anpassen

Aus diesem Grund setzt sich die SPD-Fraktion dafür ein, dass die Dimensionen eines Ferienparks in Amecke dem Charakter und der Maßstäblichkeit der angrenzenden Dorfstruktur entsprechen und die Belastungen für Mensch und Natur begrenzt bleiben. Der geplante Ferienpark muss sich zwingend in die bereits bestehenden und neu geschaffenen Strukturen integrieren. Dies ist bei dem bisher geplanten Ferienpark nicht der Fall. Der bisherige B-Plan ist aus städtebaulicher Sicht nicht mehr der Situation angemessen.

Städtebaulich verträglichen Ferienpark planen – Veränderungssperre erlassen

Daher spricht sich die SPD-Fraktion dafür aus, dass der aktuelle B-Plan mindestens teilweise aufgehoben und durch einen neu formulierten Bebauungsplan ersetzt wird. Ein städtebaulich verträglicher Ferienpark mit maximal 75 eingeschossigen Häusern auf einer begrenzteren Fläche ist dabei das Ziel. Städtebauliches Ziel ist die Entwicklung eines Ferienparks, der der Entwicklung eines sanften, ökologisch nachhaltigen und für Mensch und Natur verträglichen Tourismus zuträglich ist. Die Konkretisierung der Planung soll dabei unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Amecke erfolgen. Um der notwendigen Ausarbeitung eines solchen B-Planes entsprechende Zeit einräumen zu können und zu verhindern, dass vorzeitige Fakten auf der Basis des jetzigen B-Planes geschaffen werden, fordert die SPD-Fraktion parallel zur Einleitung der Aufhebung des bestehenden B-Planes eine Veränderungssperre für zunächst zwei Jahre. Die Zeit soll auch genutzt werden, um für die gesamte Stadt eine nachhaltige Tourismusstrategie zu entwickeln.