Fahrradklima-Test zeigt dringenden Handlungsbedarf – Unverständnis über Entscheidung im Ausschuss

Sundern. Rückschlüsse für die aktuelle Haushaltsplanberatung zog die SPD – Fraktion jetzt aus dem kürzlich veröffentlichten Bericht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zur Situation für Radfahrern in Sundern.

 

Mit der Note 4,11 belegt die Stadt Sundern in dem Testbericht des ADFC leider nur Platz 300 unter den Städten der Größe 20 bis 50.000 Einwohnern. Insgesamt hatten sich laut ADFC 415 Städte dieser Größe beteiligt.

Hieraus, so die SPD-Fraktion, ergibt sich dringender Handlungsbedarf für den Rat und die Verwaltung.

In ihrem Antrag an Rat und Verwaltung wünschte sich die SPD-Fraktion eine personelle Aufstockung (0,5 Stellenanteil) im Fachbereich Stadtentwicklung.

Hauptaufgabe für die verantwortliche Person sollte, so der Fraktionsvorsitzende Michael Stechele, die Erstellung eines Radverkehrskonzeptes innerhalb des Stadtgebietes mit einer strategischen Ausrichtung einer regionalen und überregionale Einbindung sein. Zu der weiteren Aufgabe sollte die Akquise von Fördermittel und die Begleitung des AK Radverkehrskonzept sein. Die Erstellung eines Radwegekonzeptes und dessen Umsetzung ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur klimafreundlichen Verkehrspolitik und würde eine sichere und bürgerfreundliche Nahmobilität schaffen.

Darüber hinaus wurde durch die Fraktionsmitglieder Werner Günther und Julius Kuzniak darauf hingewiesen, dass die Stadt die Mitgliedschaft in der AGFS (Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und Fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW) beantragen soll. Die zu einer Mitgliedschaft zu erfüllenden Kriterien sollten im Laufe des Jahres 2021 festgelegt und die endgültigen Mitgliedsvoraussetzungen in den Jahren 2022/23 umgesetzt werden.

Der Ausbau des Radwegenetz innerhalb Sunderns fördert nach Ansicht der Sunderner Sozialdemokraten nicht nur den Tourismus, sondern hat erheblichen Anteil an der Entlastung des Straßenverkehres, indem insbesondere der Umstieg auf das Fahrrad durch Berufspendler gefördert wird.

Ferner weisen die Fraktionsmitglieder darauf hin, dass auch die NRW-Landesregierung großen Handlungsbedarf zu dem Thema sieht und beschlossen hat, ein Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzt auf den Weg zu bringen. Nach den Aussagen des NRW-Verkehrsminister soll das Fahrrad zu einem eigenständigen Verkehrsmittel für den Alltag werden. Hierzu soll ein landesweites Netz hochwertiger Radwege mit einer besseren Vernetzung zu anderen Verkehrsmitteln geschaffen werden.

 

Völlig unverständlich für die SPD-Fraktion daher, die im Hauptausschuss getroffene Entscheidung. Ohne ausreichende und gründliche Diskussion, so der Fraktionsvorsitzende Michael Stechele, wurde das wichtige Thema Entwicklung der Nahmobilität von der Mehrheit vom Tisch gefegt.

Foto: Radsternfahrt in Sundern im September 2020