Notfallversorgung ausreichend?

Sundern. Bereits Anfang März 2021 hatte der Vorstand der AG 60plus der Apothekenkammer Westfalen-Lippe einige kritischen Fragen zur Notfallversorgung durch Apotheken in Sundern gestellt. So wurde durch die Arbeitsgemeinschaft bemängelt, dass es in ländlichen Bereichen, z. B. besonders an Wochenenden oft schwierig sei, ortsnah eine Apotheke zur Arzneimittelversorgung zu finden.

Vor einigen Tagen gab es nun eine Antwort durch die Apothekenkammer für die Sunderner Sozialdemokraten.

Apothekenkammer mit Zustand zufrieden

Klaus Bisping, Abteilungsleiter Dienstbereitschaft, erklärte in seinem Schreiben an die AG 60plus, dass alle Abläufe zu Veröffentlichungen, Entfernung und Erreichbarkeit von Apotheken zur Arzneimittelversorgung den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Zurzeit, so Klaus Bisping weiter, wird an 110 Tagen im Jahr von Apotheken in Sundern ein 24-stündiger Notdienst sichergestellt. Leider bedeutet dieses, so die Ansicht der AG 60plus, dass betroffene Patienten, an über 250 Tagen im Jahr in Nachbarorte zur Notfallversorgung fahren müssen.

Durchgeführte Erhebungen zeigen, so die Apothekenkammer, dass der Notdienst abends und an Wochenenden fast ausschließlich von Eltern zur Arzneimittelversorgung ihrer Kinder aufgesucht wird. Ältere Personen werden im Notdienst, laut Kammererkenntnisse, nur zu einem geringen Anteil im Notdienst angetroffen, da dieser Personenkreis sich im Vorfeld ausreichend bevorrate. Informationen über Einzelfälle, dass die Versorgung nicht sichergestellt wurde liegen der Kammer, so Klaus Bisping, nicht vor. Ebenso liegen der Kammer keinerlei Kunden- oder Patientenbeschwerden vor. Resümee der Kammer: Wir gehen davon aus, dass die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung ordnungsgemäß wahrgenommen wird.

Allerdings wird die Beurteilung der gesamten Situation durch die Apothekenkammer in den meisten Fällen vom Vorstand der AG 60plus nicht geteilt. Die an die Arbeitsgemeinschaft herangetragene Kritik zur Notdienstsituation spricht eine andere Sprache.

Die Vorstandsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft möchten daher Anregungen, kritische Bemerkungen aus der Sunderner Bevölkerung noch gezielter aufgreifen. Unter E-Mail ag60plussundern@t-online können ab sofort Anregungen und Bemerkungen zum Thema Notfallversorgung durch Apotheken der AG 60plus geschrieben werden.

 

Zu den Fragen der notärztlichen Versorgung wollen sich die AG 60plus-Mitglieder nochmals intensiv, auch mit ihren Kollegen auf der Ebene des Hochsauerlandkreises, auseinandersetzen.