SPD-Ortsverein Sorpesee zeigt sich bestürzt über die Entwicklung des Seehofs

Besorgt zeigt sich Ratsmitglied André Klammt über die Entwicklung am Sorpesee

Langscheid. Am Dienstag traf der Planungsausschuss gegen die Stimmen der SPD und der BFS eine Entscheidung zum Bereich des Seehofs in Langscheid. Dieses Mal wurden neue Pläne des Investors vorgestellt, die eine deutliche Veränderung des Gebietes vorsehen. Das alte Hotel soll abgerissen werden, so viel war bisher bekannt und von allen politischen Vertretern akzeptiert worden. Auf dem Gelände steht zurzeit noch die, dass Ortsbild prägende Villa. Vom See und der Promenade ist sie wunderbar zu erkennen und weist diesem Stück einen besonderen Charakter zu. Nun zeigen die neuesten Pläne des Investors, dass auch die Villa abgerissen werden soll. „Das wäre ein schwerer Verlust für den Luftkurort und die städtebauliche Gestaltung der Promenade“, so der

SPD-Ortsverein Sorpesee. Offensichtlich hat man nach dem Kauf die Gebäude bewusst verfallen lassen, um so Druck auf die Politik aufzubauen. Einem solchen Vorgehen nachzugeben, öffnet der Grundstückspekulation auch in anderen Bereichen Tür und Tor.

Luxusappartements statt Übernachtungsgäste

Der Sorpesee ist ein Tourismusstandort, mit allen Vor- und Nachteilen für die Einwohner. Seit Jahren wissen wir um die Belastung durch Tagestouristen. Im Gegensatz dazu fehlen aber Übernachtungsmöglichkeiten für Wochenend- und Feriengäste. Dazu die Langscheider Sozialdemokraten: „Ein Hotel würde zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und die Promenade aufwerten. Im Gegensatz zu den lauten Motorrädern und getunten Autos wären die Hotelgäste nur zur An- und Abreise auf der Straße.“

Bürgerbeteiligung ist Pflichtaufgabe

In einem solchen Planverfahren ist eine frühzeitige Beteiligung eine Pflichtaufgabe. Eine Bürgerversammlung wird allerdings im politischen Rahmen beschlossen. „Im letzten Jahr wurden leider schon beschlossene Bürgerversammlungen, wie in Langscheid an der Brunnenstraße, mit der Stimmmehrheit der CDU und Grünen zurückgenommen. Wir werden natürlich auch dieses Mal auf eine Bürgerbeteiligung in Form einer Bürgerversammlung bestehen und darauf achten, dass diese auch ordnungsgemäß durchgeführt wird“, sagte Ratsmitglied Andre Klammt.

Welcher Ortsteil muss nun Wohnbaufläche abgeben?

Ein weiteres Problem ist die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP). Dieser muss geändert werden, sobald eine andere Art der Nutzung vorliegt. Zurzeit ist dieser Bereich als „Gebiet für touristische Zwecke“ deklariert und kann somit jederzeit mit einem Hotel neu bebaut werden. Da jedoch der Investor offensichtlich kaum noch Tourismus auf seinem Grundstück haben möchte, hat er nun den Antrag auf Änderung des FNP gestellt, um dort Wohnbebauung zu ermöglichen. Wohnbauflächen sind nach Vorgaben des Landes aber nicht mehr einfach auszuweisen, sondern werden nur noch vereinzelt zugelassen um den Flächenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Daher muss, wenn dort eine ca. ein Hektar große Wohnbaufläche entstehen soll, irgendwo anders ein Hektar Wohnbaufläche zurückgenommenen werden. Übrigens ist das im ganzen Stadtgebiet möglich. Die Verwaltung wurde im November 2019 bereits damit beauftragt, genau diese Rücknahmeflächen zu finden. Leider gibt es für dieses Problem noch keine Lösung.

Auch aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion gegen den Antrag gestimmt. Dazu Ratsmitglied Andre Klammt weiter: „Nur damit ein paar Luxusappartements entstehen sollen, soll nun die Bevölkerung auf bezahlbaren Wohnraum verzichten. Wir dürfen nicht zulassen, dass irgendwo junge Familien ihren Bauplatz verlieren, nur damit ein paar wenige Leute am Wochenende auf den See gucken können. Dafür würde sich ein Hotel an dieser Stelle doch viel besser eignen“.

Foto: Ratsmitglied Andrè Klammt ist besorgt über mögliche Entwicklung am Sorpesee